Pressemitteilung:
Die Bayrische Eisenbahn-gesellschaft (BEG) hat die Ausschreibung für den zukünftigen Betrieb des sogenannten Kissinger Sterns gestartet. Der neue Vertrag soll ab Dezember 2014 gelten und eine Laufzeit von 12 Jahren besitzen. Die Partei für Franken begrüßt diese Initiative grundsätzlich, moniert jedoch grobe Mängel an der Ausschreibung. So enthalte diese nicht die Auflage, den bestehenden Zweistundentakt auszubauen und somit ein fahrgastfreundliches Verkehrsangebot zu schaffen. Der Stundentakt wird von der BEG publikumswirksam „Bayern-Takt“ genannt. Hierbei stelle sich für die Franken-Partei die Frage, ob das ländliche Unterfranken von Seiten der BEG nicht als bayrisch angesehen werde.
„Das ist für uns nicht akzeptabel,“ so der Vorsitzende der Partei für Franken, Robert Gattenlöhner. „Immerhin zahlen die Hammelburger die gleichen Steuern wie die Bürger Altbayerns. Und wir Franken sind nun einmal auch Bürger Bayerns. Mit den gleichen Pflichten – aber auch mit den gleichen Rechten wie die Schwaben, Oberpfälzer, Nieder- und Oberbayern auch!“
Auf der Internetseite der BEG wird ausdrücklich mit einer guten Verkehrsanbindung geworben. Dort heißt es: „Besonders wichtig ist es der BEG, allen Fahrgästen in Bayern, auch im ländlichen Raum, von frühmorgens bis spätabends einen Stundentakt bieten zu können den so genannten Bayern-Takt.“ Die Partei für Franken kritisiert, dass ¬ wie immer wenn es um Investitionen gehe mit zweierlei Maß gemessen werde. Gerade eine Kurstadt wie Bad Kissingen, die eingebettet in eine reizvolle ländliche Idylle auch ein Magnet für den Fremdenverkehr sein könnte, sei auf eine angemessene öffentliche Infrastruktur angewiesen. Doch die Anbindung Bad Kissingens von Westen her lasse im Moment sehr zu wünschen übrig. „Wenn man hier den Zug verpasst, bekommt der BEG-Slogan „Bahnland Bayern – Zeit für dich“ eine ganz eigene Bedeutung“, so Gattenlöhner weiter, „dann hat man nämlich ganze zwei Stunden Zeit für sich!“
Die aktuelle Ausschreibung in ihrer jetzigen Version zementiert diese unzumutbaren Verhältnisse bis mindestens 2026. Deswegen fordert die Partei für Franken die Rücknahme und Überarbeitung der Ausschreibung. In einer neuen Version müsse die Einführung des Stundentaktes ebenso wie die optionale Wiederaufnahme der Verbindung Schweinfurt-Gemünden über Thüngen und Arnstein als Vorrausetzung für die Vergabe festgeschrieben werden. Andernfalls entstünde hier erneut der Eindruck, der Schienenverkehr Frankens stünde dem rund um die bayrische Landeshauptstadt München benachteiligt gegenüber. In München wird nicht nur ein milliardenschwerer S-Bahn-Ausbau gestemmt, auch die Strecke München-Lindau wird neu elektrifiziert. Dazu Gattenlöhner: „Dafür sind offenbar genug Mittel in der bayerischen Staatskasse vorhanden. Doch diese Mittel müssen gerecht verteilt werden und auch der Förderung des fränkischen Schienenverkehrs zu Gute kommen.“
(veröffentlicht am 02.05.2012 auch bei OpenPR und bei ptext.net)